Tag der offenen Tür in der Rems-Murr-Klinik Schorndorf: Volles Haus und viele Highlights

Spaziergang durch sieben Meter Darm: Auch Landrat Dr. Richard Sigel (rechts) ließ sich von Gastroenterologie-Chefarzt Dr. Bernhard Fröhlich zeigen, wo Polypen und Tumore wuchern können. Foto: RMK/Fuchs

Teddy im Reich der Träume: Anästhesie-Chefarzt Dr. Fotios Kefalianakis (Mitte) demonstrierte, wie eine Narkose funktioniert. Foto: RMK/Fuchs

Gebären unterm Sternenhimmel: Hebamme Anja Junge erklärte vielen interessierten Besucherinnen, was der Schorndorfer Kreißsaal bietet. Foto: RMK/Fuchs

Spaziergang durch den Darm, OP durchs Schlüsselloch und Narkose beim Teddybären / Ein zweiter spannender Tag hinter den Klinik-Kulissen

Schorndorf. Hereinspaziert, hieß es gestern beim Tag der offenen Tür in der Rems-Murr-Klinik Schorndorf, wo sich gleich zum Einstieg eine spannende Wanderung durch einen sieben Meter langen Darm bot – natürlich nur im Modell, dafür mit zig anatomischen Aha-Effekten und Alarmzeichen, die es vom gesunden bis zum kranken Darm zu entdecken gibt. Ob gute und böse Bakterienvielfalt, verschiedene Polypen oder die Entstehung von Darmkrebs: Am Darmmodell ließen sich Krankheiten, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von den Experten der Inneren Medizin, der Viszeralchirurgie und der Krebsberatungsstelle Rems-Murr perfekt erklären. Die Chance zum Blick ins Organmodell und hinter die Klinik-Kulissen nutzten am Sonntag an die 3000 Gäste. Denn der Rems-Murr-Kreis feiert in diesem Jahr 50. Geburtstag, und nach dem Klinikum in Winnenden öffnete nun an diesem Wochenende auch die Schorndorfer Rems-Murr-Klinik ihre Türen.

„50 Jahre, ein halbes Jahrhundert, sind eine lange Zeit, in der wir auch im Rems-Murr-Kreis vieles in der medizinischen Versorgung bewegen konnten. Die Rems-Murr-Klinik Schorndorf ist dafür ein hervorragendes Beispiel“, sagte Landrat Dr. Richard Sigel, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rems-Murr-Kliniken, bei der Eröffnung in Schorndorf. „Wie Sie in unserer neuen Ausstellung ‚50 Jahre stationäre Gesundheitsversorgung im Kreis‘ sehen können, wurde das Schorndorfer Krankenhaus bereits 1908 gegründet. Seither bieten wir hier eine ausgezeichnete Versorgung und haben gerade eben neuen Rückenwind für eine gesicherte Zukunft erhalten: Das Land Baden-Württemberg hat uns 73 Millionen Euro Fördermittel zugesagt für den neuen Funktionsbau der Schorndorfer Klinik. Bei Baukosten, die sich auf rund 122 Millionen Euro belaufen, entspricht das einer überraschend hohen Förderquote von rund 60 Prozent. Es zahlt sich also auch hier am Standort aus, dass wir mit der Medizinkonzeption und der Campusentwicklung einen Plan für die Zukunft entwickelt haben, der eine immer bessere Gesundheitsversorgung unserer Region zum Ziel hat.“

Auch André Mertel, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, strahlte am Tag der offenen Tür angesichts der frohen Botschaft Förderzusage und darüber, dass die Schorndorfer Klinik von den Bürgerinnen und Bürgern seit mehr als 100 Jahren hervorragend angenommen wird und nun den nächsten großen Schritt Richtung Zukunft geht: „Heute am Tag der offenen Tür ist ein besonderer Anlass, Ihnen die Leistungen unserer Schorndorfer Klinik vorzustellen und gleichzeitig das geplante neue Herzstück zu feiern. Denn der Rems-Murr-Kreis bekommt nach dem Klinik-Neubau in Winnenden nun einen hochmodernen Funktionsbau in Schorndorf, mit dem sich Diagnostik und Behandlung noch weiter verbessern. Im neuen Funktionsbau werden Funktionsabteilungen wie OP-Säle, Kreißsäle, Notaufnahme und Radiologie viel Platz finden“, so Mertel. „Wir sind für die Menschen im Rems-Murr-Kreis da und versorgen allein hier in Schorndorf jährlich mehr als 24.000 Notfälle in unserer Notaufnahme, die speziell für komplexe Unfallverletzungen, Schlaganfälle sowie Herzinfarkte oder Herz-Kreislauf-Versagen bestens gerüstet ist.“

Wie gut Patientinnen und Patienten in der Schorndorfer Klinik aufgehoben sind, demonstrierten viele helfende Hände am gestrigen Sonntag mit einem Feuerwerk aus Besichtigungen, Live-Vorträgen und Mitmach-Aktionen rund um die Gesundheit für Jung und Alt. Vom begehbaren Darm ging der Spaziergang weiter zum Kreißsaal, wo sich werdende Eltern beim Team der Geburtshilfe informieren konnten. Die Entbindungs- und Wochenstationen gaben Tipps zur Säuglingspflege. Im Alterssimulationsanzug der Geriatrie erlebten die Gäste am eigenen Leib, wie beschwerlich der Alltag mit Einschränkungen sein kann, und im OP-Bereich lockte High-Tech-Medizin zum Mitmachen: Wer wollte, konnte Knie- oder Hüftprothesen implantieren, sich als Operateur an der Schlüssellochtechnik versuchen oder bei einer Bauchspiegelung nach Gummibärchen suchen.

Vorträge zu Gesundheitsthemen vom plötzlichen Herztod bis zum Volksleiden Rückenschmerz zogen viele Interessierte an, die Blaulichtfamilie zeigte ihre Einsatzfahrzeuge und die Verzahnung mit der Klinik-Notaufnahme, bunt bemalte Kinder tobten sich in der Schminkecke oder in der Hüpfburg aus, ließen Plüschteddys in der Kuscheltierklinik verarzten oder sich Wunden aufmalen und zeigten stolz ihre Tapferkeitsmedaillen, wenn die Stempelkarte beim Spieleparcours voll war.

Zwei Tage der offenen Türen an zwei Standorten mit insgesamt rund 7000 Besucherinnen und Besuchern: Am Ende waren Landrat Dr. Sigel und Geschäftsführer Mertel mehr als zufrieden mit der überwältigen Resonanz der Menschen hier im Kreis und mit dem Engagement der beiden Klinik-Teams. „Sie sehen uns heute beide mit der Sonne um die Wette strahlen. Alle haben ihr Bestes gegeben, und das bei laufendem Klinikbetrieb. Es war eine großartige Leistungsschau, und wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen, die unsere beiden Veranstaltungen organisiert, gestaltet und besucht haben. Es waren Tage der offenen Tür von Menschen für Menschen, für die der Rems-Murr-Kreis gemeinsam mit seinen Rems-Murr-Kliniken eine hochwertige und zuverlässige Gesundheitsversorgung anbietet.“