Hohe Förderung für die Rems-Murr-Klinik Schorndorf

Fördergespräche mit dem Land Baden-Württemberg erfolgreich / Neuer Funktionsbau wird mit mindestens 71 Millionen Euro gefördert.
Schorndorf. Überraschend positive Nachrichten für die Rems-Murr-Kliniken: Beim Fördergespräch mit dem Sozialministerium wurde den Rems-Murr-Kliniken eine Förderung für den geplanten neuen Funktionsbau der Rems-Murr-Klinik Schorndorf in Höhe von mindestens 71 Millionen Euro zugesagt. Bei Baukosten, die sich auf rund 122 Millionen Euro belaufen, entspricht das einer überraschend hohen Förderquote von rund 60 Prozent. Die Förderquote für den Neubau des Klinikums in Winnenden lag damals bei nur 28,8 Prozent.

Entsprechend erfreut zeigten sich Landrat Dr. Richard Sigel und Geschäftsführer André Mertel nach dem Fördergespräch mit dem Sozialministerium über das Verhandlungsergebnis. „Wir haben unsere Medizinkonzeption immer eng mit dem Land Baden-Württemberg abgestimmt. Das Signal des Sozialministeriums, dass unser Kurs stimmt, war daher immer da. Die hohe Förderung für Schorndorf bedeutet aber echten Rückenwind in schwierigen Zeiten für unsere Kliniken insgesamt“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Rems-Murr-Kliniken, Landrat Dr. Richard Sigel. „Die hohe Förderquote zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Sie unterstreicht einmal mehr, dass die Schorndorfer Klinik trotz der Krankenhausreform einen festen Platz in der Krankenhauslandschaft in Baden-Württemberg hat. Dafür haben wir gekämpft. Jetzt können wir weiter in eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in unserem Landkreis investieren.“

In der Aufsichtsratssitzung am 19. September 2023 wurde Landrat Dr. Sigel bereits vom Aufsichtsrat ermächtigt, den Förderbescheid bei einer Förderquote von mehr als 50 Prozent anzunehmen. Nachdem die Förderzusage deutlich höher ausfiel als erwartet, dürfte auch dem Kreistag in seiner nächsten Sitzung eine Zustimmung leichtfallen.

„Der heutige Förderbescheid ist ein großer Erfolg für die Rems-Murr-Kliniken und den Klinikstandort Schorndorf“, erklärt der Geschäftsführer André Mertel. „Ich freue mich darauf, in die Umsetzung des Neubaus gehen zu können, sobald der Kreistag zugestimmt hat. Und ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die unsere Patienten täglich mit viel Einsatz und Expertise versorgen. Dank ihnen ist die Rems-Murr-Klinik Schorndorf eine feste Adresse in der Gesundheitsversorgung des Kreises. Mit dem Funktionsbau als Herzstück werden wir die medizinische Versorgung in allen Bereichen weiter verbessern. Unter anderem entstehen eine komplett neue Intensivstation und ein großer neuer OP-Trakt. Die Patientinnen und Patienten profitieren in Zukunft nicht nur von verbesserten Abläufen in der Patientenaufnahme, sondern auch von einem hochmodernen und effizienten Konzept für die neue zentrale Notaufnahme und neuen Kreißsälen.“, betont der Geschäftsführer.

Der neue Funktionsbau am Standort Schorndorf soll im Erdgeschoss eine hochmoderne Notaufnahme und modernste Medizintechnik mit Endoskopie, Herzkatheterlabor, Radiologie (inklusive Magnetresonanztomografie, Computertomografie, Angiografie) sowie eine zentrale Aufnahme- und Überwachungsstation umfassen. Im ersten Obergeschoss sind eine Intensivstation mit Intermediate-Care-Bereich (IMC, eine Behandlungsstufe zwischen Intensivmedizin und Normalstation) und einer Stroke-Unit (zur Schlaganfallversorgung) mit insgesamt 28 Betten geplant. Zudem soll dort eine Infektionsstation mit zehn Betten eingerichtet werden. Im zweiten Obergeschoss entstehen neue Operations- und Behandlungsräume mit acht OP-Sälen und drei Kreißsälen. Das bereits bestehende Herzkatheterlabor und der Anfang dieses Jahres in Betrieb genommene Magnetresonanztomograf (MRT) können dann in den Neubau umziehen.

„Mit dem neuen Funktionsbau können wir die positive Entwicklung der Rems-Murr-Klinik Schorndorf weiter vorantreiben. Wir haben die medizinische Versorgung in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut und können nun den nächsten großen Schritt machen, um unseren Patientinnen und Patienten eine topmoderne Behandlung bieten zu können. Mit dem geplanten Neubau der Radiologie samt MRT, dem neuen Schockraum für die Notaufnahme und dem neuen Kreißsaalbereich wird dies sicherlich gelingen“, so Dr. Christoph Ulmer, Ärztlicher Direktor der Klinik Schorndorf.

Im nächsten Schritt wird die Förderzusage dem Kreistag zur Abstimmung vorgelegt. Voraussichtlich vier Monate nach dem Beschluss im Kreistag könnte dann mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden. Für die Bauzeit sind drei bis vier Jahre eingeplant. Erste medizinische Behandlungen soll es dort ab 2026 geben.